Weltliteratur

Weltliteratur

€ 22,00

Kleine Prosa

Jens Wonneberger

“Die Welt im Kleinen zu beschreiben”, nennt Jens Wonneberger als wesentliche Antriebsfeder. Seiner Welt kommen wir in diesem Band ein gutes Stück näher.

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160 Seiten, 11.5x18 cm gebunden mit Schutzumschlag ISBN 978-3-99014-240-0

Nein, so vermessen ist Jens Wonneberger nicht, sein eigenes Schreiben als „Weltliteratur“ zu bezeichnen – wiewohl er mit Anfang 60 auf ein stattliches Œuvre blickt, allein zwölf Romane sind in den letzten gut 20 Jahren entstanden. Und auf ein literarisch herausragendes: Seine Prosa gehört wohl zum Besten, was derzeit im deutschsprachigen Raum ge­schrieben wird.
Als scharfer Beobachter, der mit wenigen Strichen Hülle und Kern eines Menschen zeichnen kann, erweist er sich auch in seinem neuen Werk. Es versammelt kürzere Texte, zeitlich und thematisch grob geordnet, entlang der Lebensstationen des Autors. Vom Selbstmord des Vaters erfahren wir gleich in der ersten Erzählung. Eine Ahnung davon, wie existenzielle Krisen entstehen können, liefert eine andere. Dazwischen vergnügliche Kinderspiele in einem Dorf unweit Dresdens in den 1960er­ Jahren, aber auch der Hausbesuch des Frisörs, den alle fürchten, weil er sein Handwerk beim Militär erlernt hat.

Von meisterhafter Präzision und Komik sind die Schilderungen der Arbeits­tage in Baukombinat und Buchantiquariat. In letzterem verdingt sich der Ich­-Erzähler als Reinigungskraft und hilft einem Mann aus der Patsche, der verzweifelt auf der Suche nach einem Roman aus der Ming­-Zeit ist – für die Antiquarin „Schweinekram“, für den Kunden „Weltliteratur“.

 

Jens Wonneberger

geboren 1960, lebt in Dresden. Seit 1992 freiberuflicher Autor und Redakteur. Diverse Stipendien, 2010 Sächsischer Literaturpreis, 2017 Werkstipendium des Deut­schen Literaturfonds und 2018 das London­Stipendium des Deut­schen Literaturfonds. Zahlreiche Romane, Erzählun­gen und Sachbücher. Im Müry Salzmann Verlag erschienen die Romane Goethe­allee (2014), Himmelreich (2015), Sprich­ oder­ stirb­ (2017), Mission­ Pflaumenbaum­ (2019), der 2020 für den Deutschen Buchpreis nominiert war, sowie Flug­ d­er Flamingos (2021).

Foto: Max Zerrahn

Foto: Max Zerrahn