Sprich oder stirb

Sprich oder stirb

€ 19,00

Roman

Jens Wonneberger

Pressestimmen

Selten wurde so locker und ungezwungen von der Macht der Sprache erzählt. Der Tagesspiegel

Jens Wonneberger zeigt in seinem Roman einmal mehr, wie sprachlich instrumentiert, auf kleinstem Raum und doch höchst filigran man sich in die zu scheitern drohende Existenz eines Menschen hineinbegeben kann. Süddeutsche Zeitung

Das Erzählen, das dem unwillkürlichen Streunen der Assoziationen folgt, ist die große Stärke dieses Buches. Ein sprachliches Kammerspiel! Dresdner Neueste Nachrichten

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176 Seiten, 11.5 x 18 cm
gebunden mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-99014-155-7

 

An Dramatik nicht überbietbar, erst recht für einen Menschen der Sprache: Inmitten einer Kopfoperation wird der Patient aus der Narkose geweckt, und er muss – damit der Eingriff gelingt – um sein Leben reden. „Sprich oder stirb“, heißt der unbedingte Befehl, Wachkranio­tomie nennt es die Medizin. 
Virtuos portraitiert Jens Wonneberger einen Mann der wenigen Worte, der sich nun dem Erinnerungsstrom hingibt. Von der Kopffolter langsam genesend und seinerseits das Krankenhauspersonal ‚sezierend’, erzählt Wonnebergers Patient einen humorvollen wie tiefsinnigen Roman lang von seiner grußlosen Flucht aus der Reisegesellschaft in die Berge und von seinem Absturz. Schien ihm der Grund seiner Flucht anfänglich klar, wird er im Lauf der Zeit immer fragwürdiger. Ist er vor den Bildungsbürgern auf Goethes Spuren geflüchtet oder vor seiner Frau Sabine, die die Reise arrangierte, um die Ehe zu retten? Von körperlicher Tätigkeit und äußerem Einfluss separiert, kreisen seine Gedanken immer wieder um Sabine oder – so sagt er sich – „Denke­ ich nur so oft an sie, um nicht an mich denken zu müssen?“
In Wonnebergers neuem Roman wird die Aufforderung zum Sprechen zu einer Metapher für die Lebensnotwendigkeit des Erzählens, für den Sinn von Literatur.

 
Foto: Christine Starke

Foto: Christine Starke

Jens Wonneberger, geboren 1960, lebt in Dresden. Er studierte zunächst Bauingenieurwesen und arbeitete anschließend als Reinigungskraft und Verkäufer. Seit 1992 ist er freiberuflicher Autor und Redakteur. Diverse Stipendien, 2010 Sächsischer Literaturpreis, 2017 Werkstipendium des Deutschen Literaturfonds. Zahlreiche Romane, Erzählungen und Sachbücher. Zuletzt erschienen im Müry Salzmann Verlag Goethe­allee (2014) und Himmelreich (2015).